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In sparsamer Vergoldung bildet das Tabernakel den Mittelpunkt des Chorraumes.
So nennt man den Aufbewahrungsort für jenes verwandelte Brot, das bei den Eucharistiefeiern übriggeblieben ist. Es kann so jederzeit Kranken und Sterbenden als Wegzehrung gereicht werden.
Diesem eucharistischen Thema scheint das Relief auf den Tabernakeltüren zu widersprechen: der Engel Gabriel kündet Maria die Menschwerdung Gottes in ihrem Sohn Jesus an. Im Neuen Testament ist Marias Antwort überliefert: „Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, wie du es gesagt hast." (Lk 1,38)
Nach mittelalterlicher Auffassung wurde der Empfang des Brotes in der Kommunion mit der Verkündigungszene in Beziehung gesetzt: wie Maria durch den Geist Gottes Jesus empfing, so empfängt der Gläubige im Sakrament des Brotes den eucharistischen Christus.
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